Vorwort

Das Jahr geht in sein letztes Viertel. Die Sommerpause ist zu Ende. Die Kirchengemeinde hat ihr Sommerfest gefeiert, viele Konzerte fanden in unseren Kirchen statt und in Schule und den Kindergärten hat das neue Schuljahr begonnen. So weit eigentlich wie jedes Jahr – eigentlich.

Aber es ist etwas besonders in diesem Jahr. Es hängen Transparente und Banner von unseren Kirchen und Gemeindehäusern. Wir haben Bürgermeister und Landrat gewählt und im September wird ein neuer Landtag und damit das Amt des Ministerpräsidenten neu besetzt.

Während meiner nun nicht mehr ganz so kurzen Dienstzeit habe ich noch nicht erlebt, dass Kirche sich so deutlich in der politischen Debatte positioniert hat. Und das zu Recht! „Kirche darf doch nicht politisch sein!“ habe ich in diesem Zusammenhang schon gehört. Dazu ist jedoch zu sagen, dass Kirche öffentlich sein muss. Wer öffentlich spricht und auftritt, ist automatisch politisch. „Politisch“ aber bitte nicht mit parteipolitisch gleichsetzen.

Kirche ist öffentlich und hat Interesse an unserer Lebensgemeinschaft in Stadt und Land. Kirche und Privatsache ist ein Widerspruch. Jesus ruft uns auf das Evangelium in alle Welt zu tragen. Das geht nicht privat, sondern eben nur öffentlich. Und das Evangelium ist die Liebe zu den Mitmenschen, weil alle Menschen Gottes Geschöpfe sind ohne Unterschied.  Und daran hat sich unser Handeln, das private und das öffentliche zu messen. Oder wie es der Theologe Martin Niemöller einmal sagte: „Was würde Jesus dazu sagen?“ Beatworten wir diese Frage, dann werden wir uns nicht von unseren Gedanken und Gefühlen leiten lassen, sondern vom Geist Gottes.

So wird das Evangelium in die Welt getragen.

Marc Pokoj

 

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