DU BIST VON SINNEN

Geistliches Wort

Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Klein und Groß und sage nichts, als was die Propheten und Mose gesagt haben, dass es geschehen soll: dass Christus müsse leiden und als Erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht seinem Volk und den Heiden.
(Apostelgeschichte 26, 22f)

Zeuge des Evangeliums sein, das wollte Thomas Müntzer sein. Dafür hat er sein Leben gelassen. Er hat bewusst Leiden und Verfolgung auf sich genommen, weil er sich vom Heiligen Geist berufen fühlte alle Christenmenschen gleich zu machen.

Das Wort aus der Apostelgeschichte ist die Verteidigungsrede des Apostels Pau-lus vor dem König Agrippa und mündet in diese Worte. Die Reaktion des Königs war: „Paulus, du bist von Sinnen!“ Dieses Wort ist Monatsspruch August.

„Du bist von Sinnen!“ „Du bist verrückt!“ Das möchte ich mir nicht sagen lassen. Das ist unangenehm. Da regt sich Protest bei mir. Aber das ist mir schon öfters begegnet. Von engen Freunden, als ich sagte, ich möchte Pfarrer werden – und das noch in Ostdeutschland. Müntzer musste sich als „Erzteufel von Allstedt“ beschimpfen lassen. Viele von Ihnen mussten sich beschimpfen lassen oder wurden der Lächerlichkeit ausge-setzt als Sie sich als Christenmensch zu erkennen gegeben haben.

Doch irgendwie geht es nicht anders, wenn wir die Botschaft von Jesus weitergeben wollen. Sei es im Gespräch, sei es mit Pred-igten, Texten und Bannern. Wer in der Öffentlichkeit mit der Botschaft Jesu auftritt, redet in die Stadt.

„Polis“ ist das griechische Wort für „Stadt“, das heißt jedes öffentliche Wort ist „politisch“. Von Jesu Bergpredigt an über den Thesen-anschlag Luthers und Müntzers bis hin zur Rede von Martin Luther King „I have a dream“ haben Worte über Gottes Wirken in der Welt gesellschaftliche Veränderungen ausgelöst.

Ich möchte Mut machen, sich für die Sache Jesu Christi in der Öffentlichkeit zu beken-nen. Mut machen, zu sagen, dass Gott uns in seiner beschützenden Hand hält. Ich wünsche uns allen diesen Mut, den uns sein Heiliger Geist schenkt!

Ihr Pfarrer Marc Pokoj


 

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