Geistliches Wort

Nächstenliebe verlangt Klarheit.
Evangelische Kirche gegen Rechtsextremismus

„Macht ist kompliziert. Jede:r hat nur soviel Macht, wie sie/er von anderen zugestanden bekommt. Zumindest theoretisch. Despoten ignorieren das. Und die, die eine Demokratie torpedieren auch. Und die, die anderen nicht mit Respekt begegnen können und versuchen, die Würde des Einzelnen auszuhebeln, die auch. So einfach kann das sein. Trotz all des berechtigten und komplizierten Protests, den es braucht, und aller Enttäuschung und allem Frust, die Raum haben müssen; aber wer für menschenverachtende Parolen steht, ist nicht wählbar, auch nicht aus Protest, so einfach ist das.“

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Leipzig

Selig sind, die Frieden stiften.

Liebe Leserinnen und Leser,

mitunter ist es anstrengend. Auf gefühlt jeder Geburtstagsfeier, bei vielen Besuchen oder beim Bier mit Freunden geht es oft um Politik. Mich strengt das an. Oft höre ich das Genöle, „die da oben“ und Wörter, die ich hier lieber nicht schreibe. Mich nervt dieses Dagegen-Sein. Noch schlimmer ist es, wenn es gegen Menschen ist. Wenn die Würde des Menschen angegriffen wird. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das war eine Errungenschaft der Nachkriegszeit, die in diesen Tagen mit Füßen getreten wird.

Für uns als Christinnen und Christen ist der Frieden wichtig und wir dürfen nicht aufhören, nach diesem zu streben. Auch, wenn es unbequem wird. 
Damit meine ich nicht, dass keiner mehr Sorgen äußern soll, auch ein vorschnelles Hinschieben in eine Ecke kann nicht das Ziel sein. Was mir in Diskussionen fehlt, ist der Respekt und die Achtung der Würde. Nächstenliebe ist herausfordernd, Menschen sind herausfordernd, Gäste sind herausfordern. Du bist herausfordernd. Ich bin herausfordernd. Mit Respekt und im Miteinander geht's einfacher. 

Gleichzeitig erlebe viele Menschen, die sich sorgen. 

Hier eine Idee, damit umzugehen:

Gebet für den Frieden
(Hl. Franz von Assisi)

Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Bleiben Sie behütet.
Ihr Pfarrer Benjamin Themel

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